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Lebensräume und Tiere

Becken 1

Becken 1 gibt einen Einblick in die Flussmündung der Weser mit Brackwasser (0,5 % Salz).

Der Zoo am Meer liegt direkt an der Wesermündung, daher werden einige typische Vertreter der Fauna wie z.B. Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus), Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua), Gründling (Gobio gobio). Als Neozoen-Vertreter werden die Schwarzmaulgrundel (Neogobius melanostomus) gezeigt.          

Becken 2–5

Die Becken 2 bis 5 sind in einem Kreislauf verbunden mit einem Volumen von 120.000 Liter.

Becken 2 zeigt das Seegrasbiotop, als Kinderstube vieler Nordseetiere. Das Besondere an diesem Becken ist, dass 50 cm Bodengrund mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer Wilhelmshaven aus dem Watt bei Sahlenburg/Cuxhaven entnommen werden durfte. Die anaeroben Bakterien im tiefen Bodengrund sollten aber auch Nitrat aus dem Kreislauf entfernen können (Denitrifikation). Zur Ernährung der anaeroben Bakterien im Bodengrund werden Paraffin-Kugeln eingebracht, die die Bakterien als Kohlenstoffquelle nutzen können.

Jungfische verschiedener Arten, wie Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) Seestichlinge (Spinachia spinachia), Atlantische Butterfische (Pholis gunnellus), Steinpicker (Agonus cataphractus), Strandgrundeln (Pomatoschistus microps), Einsiedlerkrebs (Pagurus bernhardus), die Gemeine Wattschnecke (Hydrobia ulvae) und natürlich die Wattwürmer (Arenicola marina) sind zu finden.       

Becken 3

Becken 3 stellt eine alte Hafenmole zur Blütezeit der Segelschiffe dar. In diesem Becken sind verschiedene Plattfisch-Arten wie Scholle (Pleuronectes platessa), Seezunge (Solea solea, Rotzunge oder auch echte Limande (Pleuronectes microcephalus) genannt, Kliesche (Limanda limanda) vergesellschaftet mit gestreiften Leierfischen (Callionymus lyra), Aalmuttern (Zoarces viviparus). Als Schwarmfisch kreist die Dicklippige Meeräsche (Chelon labrosus). Die Essbaren Seeigel (Echinus esculentus) halten das Algenwachstum im Zaum und  Strandkrabben (Carcinus maenas) vertilgen die Futterreste.

Becken 4

Becken 4 beheimatet einen großen, blauen Helgoländer Hummer (Homarus gammarus), vergesellschaftet mit Jungfischen der Goldmaid (Symphodus melops) und der Klippenbarsche (Ctenolabrus rupestris). In diesem Becken zeigen sich auch die farbenprächtigen Nesseltiere, wie z.B. Dickhörnige Seerosen (Urticina felina) und Pferdeaktinien (Actinia equina). Die Pfauenfederwürmer (Sabella spec.) begeistern mit ihren bizarren Fangkronen.

Becken 5

Becken 5 ist betitelt mit dem Thema „Von Helgoland bis Skagerrak“. Die linke Seite zeigt die Licht durchflutete Unterwasserwelt vor Helgoland, die rechte Seite verläuft in die tiefe, blaue Nordsee in Richtung Skagerrak. Dort ist der Anschnitt einer Gründungsstruktur für eine Offshore-Windkraft-Anlage zu sehen, an dem sich viele niedere Tiere angesiedelt haben.

Bewusst ist in diesem Becken auf große Fischjäger und schnell fressende Arten, wie z.B. den Kabeljau verzichtet worden, um eine möglichst große Arten-Vielfalt auch an kleinen Fischen zeigen zu können. Denn viele Menschen denken bei Nordsee-Fischen immer nur an silberne Fische. So tummeln sich jedoch in diesem Becken eine Vielzahl von verschiedenen bunten Lippfischarten neben Großfischen, wie z.B. den Katzenhaien (Scyliorhinus canicula) und Nagelrochen (Raja clavata). Die Doraden (Sparus aurata) und als Besonderheit die empfindlichen Heringe (Clupea harengus) ziehen als Schwarmfische durch das Aquarium. Auch Wirbellose, wie Taschenkrebse,  Eisseesterne und Gewöhnliche Seesterne kommen in diesem Großbecken nicht zu kurz. Als typischer Indikator für die Klimaerwärmung ist die Streifenbarbe (Mullus surmuletus) zu sehen.

Becken 6

Das Becken 6 zeigt den skurril geformten jungen Seehasen (Cyclopterus lumpus), dessen schwarz gefärbter Rogen als Deutscher Kavier früher auf keinem Büffet fehlen durfte, auch Katfisch oder Steinbeißer genannt. Die größeren Tiere dieser Art leben in Becken 9. In diesem kalten, etwas abgedunkelten Becken fühlen sich neben Kaisergranat (Nephrops norvegicus), Nordischen Seespinnen (Hyas araneus), Neptunshörnern (Neptunea antiqua) und Sonnensternen (Crossaster papposus) auch die  Seenelken (Metridium senile) und die bizarre „tote Manneshand“ (Alcyonium digitatum) wohl.

Becken 7–8

Als weitere Anzeichen, dass es auch in der Nordsee immer wärmer wird, sind in Becken 7 die Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) und in Becken 8 der Gewöhnliche Krake (Octopus vulgaris) zu sehen. Diese Arten sind auch immer häufiger in der Nordsee anzutreffen.

Becken 9

In Becken 9 sind große, kälteliebende Fischarten, wie der gestreifte Seewolf (Anarhichas lupus), Rote Knurrhähne (Chelidonichthys lucernus), Wittlinge (Merlangius merlangus) und Seeskorpione (Myoxocephalus scorpius) zuhause.

In allen Becken sind zusätzlich viele Tiere zu beobachten, die als Larven mit dem Nordseewasser in die Becken gekommen sind, da im ersten Jahr ausschließlich natürliches Meerwasser zur Befüllung bzw. zum Wasserwechsel genutzt wurde. Zum Beispiel können verschiedene Schlangensternarten,  Seescheiden- oder Schwammarten entdeckt werden.

Die zum Teil intensive Beleuchtung über den Becken führt zu einem intensiven Wachstum verschiedener Grün- und Rotalgen, die natürliche Biotope bieten. Es stellt sich die Frage, warum gerade in Becken 5 zusätzlich noch Kunststoffalgen eingesetzt wurden? Es soll Lebensraum vor Helgoland dargestellt werden, der durch durch diese großen Zucker- und Palmtangarten geprägt ist. Diese Algenarten lassen sich unter künstlichem Licht nur schwer kultivieren.

Miesmuscheln (Mytilus edulis) werden in unserem Nordsee-Aquarium in vielen Becken eingesetzt, als Filtrierer, als Futter und als Dekoration. Vielen Dank an die Niedersächsische Muschelfischer GbR für die Unterstützung!